Ich betrachte die Menschen: Unterwegs auf den Straßen oder sitzend in den Bars und versuche mir vorzustellen, wie sie sich verhalten würden, wenn ein Krieg losbrechen würde. Diese zwanghaften Fantasien habe ich nicht erst, seit "Krieg" ein Wort geworden ist, dass etwas beschreibt, was in meiner unmittelbaren Nähe stattfindet und nicht mehr, wie lange davor viele tausend Kilometer entfernt oder lang vergangen in Büchern und Filmen festgehalten wurde und damit zu einer Art Mythe geworden ist. Die Fantasien sind näher an die Wirklichkeit gerückt. Mit einer sich stetig steigernden Unruhe sinniere ich über die Wehrhaftigkeit der in einer sicheren Welt aufgewachsenen Bürger, die bei aufkommendem Hunger einfach in den Supermarkt gehen können und bei ganz schlimmem Durst, wissen, dass man das Wasser aus der Leitung trinken kann. Und ich überlege, wie diese Menschen reagieren würden, wenn eine Armee in die Stadt einmarschiert: Olivgrüne LKW rollen durch die Straßen und verkünden übe
Eine Horde kleiner Kinder, vielleicht gerade in die Schule gekommen, läuft den Fußweg entlang. Alle tragen diese neonfarbenen Schutzwesten, die von Verkehrsvereinen nach Sicherheitsschulungen verteilt werden. Als ich ein Kind war und so eine Schulung bekam, schenkte man uns lediglich Mützen und diese waren nicht mal neon-farben. Die Kinder tippeln also heran und eine ihrer Betreuerinnen spricht zu ihnen über einen Film. Sinngemäß sagt sie: " Wenn ihr alt genug seid, schaut euch mal einen Film an. Da kommt ein roter Ballon drin vor. Und danach wollt ihr keinen Ballons mehr auf der Straße hinterher rennen." - zunächst verstehe ich nichts, sehe dann aber einen blauen Luftballon zwischen zwei Autos liegen. Die Kinder wollten ihn wohl aufheben, bzw. ihm nachlaufen. Aber warum versucht die Erzieherin die Kinder davon abzuhalten, in dem sie von einem Film erzählt, den die Kinder noch nicht gesehen haben? Ich bin erstaunt über diese pädagogische Maßnahme, die sich auf zukünftiges be